Unter dem Motto "Dinge anders tun" hat sich Arnold Glas als Pionier in der Flachglasveredelung einen Namen gemacht. Besonders hervorzuheben sind ihre Entwicklungen im Bereich des Vogelschutzglases und des Isolierglases. Vogelschlag, ein weit verbreitetes Problem, kann effektiv verhindert werden – entweder durch weniger Fensterputzen oder durch den Einsatz spezieller Gläser wie Ornilux. Diese Gläser zeichnen sich durch eine für Menschen unsichtbare Mikado-Struktur aus, die jedoch von Vögeln erkannt wird und so Kollisionen verhindert. Zusätzlich bieten die recycelbaren Gläser dots und lines weitere innovative Lösungen.
Während der Betriebsbesichtigung erhielten wir faszinierende Einblicke in die Produktionsprozesse, bei denen Glasscheiben von bis zu 500 Kilogramm hergestellt werden. Viele Abläufe sind automatisiert und werden von großen Maschinen übernommen, doch einige Aufgaben wie die Sichtkontrolle oder das Definieren von Sollbruchstellen werden händisch von den Beschäftigten durchgeführt. Das Familienunternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeitende an sechs Standorten in Deutschland und Österreich. Immer wieder bin ich fasziniert, welch spannende Unternehmen wir in der Nachbarschaft haben. Arnold Glas zeigt eindrucksvoll, wie technologische Innovation und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. Das Unternehmen leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Vogelwelt und zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung vereinbar sind.
Arnold Glas ist nicht nur in den USA, dem größten Markt für Vogelschutzglas, erfolgreich, sondern auch im Rems-Murr-Kreis. „Besonders stolz sind wir auf den Umbau der Alten Kelter/Arnold-Akademie in Miedelsbach. Es fasziniert mich, wie aus einem alten Gebäude so etwas Schönes, Neues entstehen kann und dem alt ehrwürdigen Haus mit unserem Glas mehr Licht und Leben eingehaucht werden konnte,“ schwärmt Hans-Joachim Arnold, aktiver Gesellschafter der Arnold Glas Unternehmensgruppe. In Deutschland wird der Vogelschutz immer wichtiger, und die Spezialgläser von Arnold Glas werden auch für Privatpersonen zunehmend erschwinglicher.
Die Wirksamkeit der Gläser wird mittels eines Flugtunnels von der Umweltanwaltschaft geprüft. Vogelschützerinnen und Vogelschützer testen mit ca. 100 Wildvögeln die Effektivität des Vogelschutzglases im Vergleich zu herkömmlichem Glas. Dabei wird großer Wert auf den Schutz der Vögel gelegt; sie werden im Flugtunnel mit Japanseide abgefangen und anschließend wieder in die Natur freigelassen.