Ausgebildete Schülerinnen können Reanimationsquote erhöhen

Welche Initiativen gibt es seitens der Landesregierung, um Herz-Lungen-Wiederbelebung in Theorie und Praxis als festen Unterrichtsbestandteil an den Schulen und Hochschulen einzuführen? Ein Antrag der CDU-Fraktion hatte diese und weitere Fragen rund um das Thema Erste Hilfe in Schulen zum Inhalt.  Gefragt wurde auch, wie viele Schülerinnen und Schüler welcher Altersklassen an Schulprojekten zum Thema Wiederbelebung, beispielsweise „Löwen retten Leben“, teilgenommen haben und wie mit den verschiedenen Hilfsorganisationen im Land diesbezüglich kooperiert wird. Häffner zufolge zeigten sich die Antragsteller im Ausschuss überzeugt, die Ausbildung von Schulkindern könne zu einer Schlüsselstrategie werden, um die Reanimationsquote durch Laien dauerhaft zu erhöhen. Deutschland befinde sich hier momentan mit 45 Prozent im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld.

DAs Ministerium nahm im Ausschuss Stellung und gab an, es gebe bereits viele Anknüpfungspunkte für die Themen Erste Hilfe und Wiederbelebung in den Bildungsplänen allgemeinbildender und beruflicher Schulen. Bei weiterführenden Schulen könne die Thematik etwa im Fach Biologie beim Inhaltsbereich Atmung, Blut und Kreislaufsystem bearbeitet werden. Im Wahlpflichtfach Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES) lernten Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 lebensrettende Sofortmaßnahmen und grundlegende Formen der Unfallsicherung. In beruflichen Schulen für gesundheits- und pflegebezogene Ausbildungsberufe sei das Thema Herz-Lungen-Wiederbelebung in den Bildungsplänen ohnehin verankert.

„Für weiterführende allgemeinbildende und berufliche Schulen steht in Baden-Württemberg das Programm ‚Löwen retten Leben‘ (LRL) als Laienreanimationsprogramm seit dem Jahr 2015 zur Verfügung“, berichtete Häffner weiter. Das Programm werde in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Stiftung Deutsche Anästhesiologie angeboten. Bundesweit sei Baden-Württemberg das erste Bundesland, das in dieser Weise die Schulen bei der praktischen Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten bei der Laienreanimation unterstütze. Die Zahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werde dem Kultusministerium zufolge bislang statistisch nicht erfasst, eine erstmalige Erhebung sei für den Herbst 2023 vorgesehen. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) habe zugesichert, die Statistik für „Löwen retten Leben“ dem Bildungsausschuss entsprechend nachzureichen. Die Opposition wünschte sich, dass eine statistische Erfassung zu den ausgebildeten Ersthelferinnen und Ersthelfern an Schulen ebenfalls zu wünschen sei. Die rechtlichen Vorgaben forderten fünf Prozent Ersthelfer im Lehrpersonal an allgemeinbildenden sowie 10 Prozent an berufsbegleitenden Schulen. „Wir wissen, dass das von den Beauftragten vor Ort gewissenhaft umgesetzt wird und haben bisher auf statistische Rückmeldungen verzichtet, um den Verwaltungsaufwand für die Schulen gering zu halten“, fasste Häffner die Ausführungen von Kultusministerin Schopper zusammen.

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